
Wenn ich zu lange allein bin, werde ich komisch. Ich spreche dann nur noch in Halbsätzen. Das stellte eine Freundin fest. Sie verstand mich manchmal nicht, weil der Rest des Satzes in meinem Kopf stattfindet. Ich bin es nicht gewohnt, lange mit mir alleine zu sein. Nicht, dass ich es nicht könnte oder nicht mögen würde, meine Kindheit war ein ständiges Mitmiralleinsein, aber ich wohnte bisher in meinem Leben nur drei Jahre allein und habe einen Job, in dem ich die ganze Zeit rede. Manchmal mit 100 Leuten am Tag. Und nun bin ich bis zu drei Wochen hintereinander allein. Und spreche mehrere Tage mit niemandem, wenn ich mich nicht ins Dorf bewege oder runter ans Meer. Dieses Alleinsein hier oben ist schön, wenn ich im kreativen Fluss bin, irritierend, weil ich kein Feedback bekomme, was auch immer ich entscheide oder tue, beängstigend, wenn der Sturm die ganze Nacht wütet, lustig, wenn ich beginne mit den Pflanzen und Tieren Witze zu machen und mir einrede, sie verstehen mich. Vielleicht tun sie das auch...
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